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Kia Ora Neuseeland! – Nordinsel Teil I

Von Auckland bis Bay of Islands

Am 23.09.2017 verließen wir bereits am Morgen die Fijitime und reisten auf die Nordinsel von Neuseeland. Unser erstes Ziel der nächsten fünf Wochen mit dem Campervan war Auckland.Wir hatten zuvor einige abenteuerliche Geschichten über die Bio-Security am Flughafen in Neuseeland gelesen und waren schon sehr gespannt wie die Einreise vonstattengehen würde.

Bei der Kontrolle angekommen, waren keine Beagles, die als Bio-Security-Inspektoren eingesetzt werden, in Sicht. Lediglich ein menschlicher Mitarbeiter befragte uns nach relevanten Gegenständen, die für die Einreise von Belang wären. Leider mussten wir an dieser Stelle unsere Körbe abgeben, die wir mit Chris auf Matacawalevu Island gewebt hatten. Mehr interessierte den Herrn nicht und unserer Einreise nach Neuseeland stand nichts mehr im Wege.

Da es an diesem Tag bereits zu spät war und am Sonntag der Camperverleih geschlossen hatte, wohnten wir bis Montag in der Verandahs Backpackers Lodge. Wir wurden äußerst freundlich empfangen und hatten ein schönes Zimmer mit Gemeinschaftsbad für knapp 172 NZD.

In den nächsten zwei Tagen erkundeten wir Auckland, was von unserer Unterkunft besonders einfach war, denn die Stadt lag nur 20 Minuten Fußweg entfernt.

Blick auf die Stadt vom Balkon der Lodge.
St. Patricks Cathedral Auckland
In der Shortland Street befinden sich historische Gebäude direkt neben modernen Neubauten.
Clocktower in der Princes Street.
Townhall von Auckland an der Queensstreet.
Frühlingserwachen im Albert Park.
“The Basement” Theater in der Lower Greys Avenue.
Papageien konnten wir immer wieder in den Bäumen entdecken.
Blick auf das Fährterminal und den Hafen in der Quay Street.
Blick vom Khartoum Place. Kunstwerk, das an die Frauen in Neuseeland erinnern soll.
Blick auf das Viaduct Basin vom Wynyard Crossing aus. Im Hintergrund ist der Skytower zu erkennen.

Auf unserre Stadterkundungstour besichtigten wir auch den Fischmarkt in der Freemans Bay. Der Fischmarkt ist sehr klein und nur lohnenswert, wenn man frischen Fisch kaufen möchte.

Townhall vom Aotea Square.
Der Skytower ist mit seinen fast 330 Metern Höhe der größte Fernsehturm der südlichen Hemisphäre.
Blick von der Brücke der Hopetoun Street in Richtung Auckland Stadt.

Nach vielen interessanten Eindrücken, die wir in der größten Stadt Neuseelands gesammelt hatten, übernahmen wir am Montag, den 25.09.2017, unseren Campervan. Ausgestattet mit zwei Wärmflaschen, einem Heizgerät und drei Schlafsäcken konnte die Reise in den Frühling Neuseelands beginnen!

Das erste Ziel mit Henry, wie wir unseren Camper liebevoll tauften, war One Tree Hill, von welchem wir eine schöne Übersicht über die Stadt hatten.

Dort haben wir auch unsere ersten Schafe getroffen, die auf den saftig grünen Grasflächen weideten. Ein historischer Moment, wenn man bedenkt wieviele tausend Schafe noch folgten!

Vom 10.08.2017 bis zum 25.09.2017 hatten wir eine beachtliche Strecke zurückgelegt! Immerhin 18170 Kilometer!

Weiter ging es vom One Tree Hill zum Mount Eden. Die Spitze des Berges besteht aus einem Vulkankrater, den man mittlerweile ausschließlich per pedes erklimmen kann. Aufgrund seismischer Aktivitäten ist ein Befahren der Straße am Berg seit einiger Zeit verboten.

Ein wunderschön geformter Vulkankrater mit Blick auf die Stadt lag vor uns.

An diesem Tag fuhren wir noch bis zur Bay of Island, wo wir im Bay of Island Holiday Park für 30 NZD Wasser und Strom auffüllen konnten.

Ein besonderer Unterschied zwischen Henry und den australischen Campervan-Exemplaren war der Abwassertank. Diesen galt es alle paar Tage an einer eigens dafür vorgesehenen “Dump Station” zu entleeren. Die “Dump Stations” sind in jeder größeren Stadt und auf fast allen Campingplätzen zu finden und meist kostenlos. Insgesamt gehen die Neuseeländer in Sachen “Free Camping” etwas anders vor als die Australier. Neben dem geschlossenen Abwassertank benötigt man für das freie Campen in Neuseeland eine Campingtoilette. Hat man diese an Bord, bekommt man das Abzeichen “Self Contained” in Form eines Aufklebers, welcher auf der Rückscheibe platziert wird. Diese Toilette in Verbindung mit dem Aufkleber, berechtigt den gemeinen Campervan zum freien Campen überall dort, wo Camping nicht per se verboten ist.

Auf dem Weg von Auckland zur Bay of Island kamen wir durch das kleine unscheinbare Örtchen Kawakawa. Das 1.200 Seelen-Dorf, das nach dem Euch bereits bekannten Gewächs Kava benannt wurde, beheimatete bis in das Jahr 2000 einen berühmten Künstler. Friedensreich Hundertwasser wohnte dort von 1973 bis zu seinem Tod im Jahre 2000.

In 1997 wurde Hundertwasser von der Stadt Kawakawa mit dem Bau der Toilette in der Gilles Street 60 beauftragt. Er nutzte dafür alte Ziegelsteine und Fliesen von Gebäuden aus der Region sowie gebrauchte Glasflaschen.

 

Der Stopp lohnt sich sowohl für Hundertwasser-Fans als auch für diejenigen, die gewisse Bedürfnisse verspüren. Sei es die meistfotogafierte Toilette Neuseelands lediglich zu besichtigen oder auch zu benutzen…

Am nächsten Morgen starteten wir früh zu den nahegelegenen Kawiti Glow Worm Caves in Waiomio. Bereits gestern hatten wir den Wegweiser am Straßenrand entdeckt.

Die Glow Worm Caves befinden sich seit vielen Generationen in der Familie des Maori Chiefs Kawiti. Im Jahre 1950 begann der Urenkel des Chiefs, geführte Touren durch die Höhlen anzubieten.

Für 20 NZD bekamen wir eine etwa 30-minütige Führung durch die Höhlen. Unser Guide – ein waschechter Nachfahre des Maori Chiefs – erzählte uns mit Leidenschaft die Geschichte seiner Familie und die der Höhlen. Im Inneren des Höhlensystems angekommen, löschten wir das Licht und überall um uns herum leuchteten die Glühwürmchen – wie Sterne am Firmament.

Wir erfuhren, dass es sich bei den Insekten nicht um echte Glühwürmchen handelte, sondern um die Larven der Pilzmücke. Die Larven hängen an der Höhlendecke und locken Insekten mit ihrem fluoreszierenden Körper an. Um die Insekten zu fangen, bilden sie lange schleimige Fäden aus, die sie wie eine Perlenkette herunterhängen lassen. Die Insekten, welche sich in die Höhle verirren, folgen dem Licht der Pilzmückenlarve und bleiben an den klebrigen Fäden hängen. Die Larve zieht das gefangene Insekt zu sich heran und frisst es.

Skurrile Felsformationen bei den Glow Worm Caves.

Aufgrund der Dunkelheit in der Höhle, gab es leider keine Möglichkeit die Insekten zu fotografieren. Wir sollten aber einige Wochen später eine Chance für ein Foto bekommen…

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