Vom Lake Manapouri bis zum Slope Point
Ausgeruht brachen wir nach der Wanderung über den Key Summit gegen Mittag auf und fuhren gen Süden bis nach Manapouri.
Am Lake Manapouri angekommen, verbrachten wir für 39 NZD eine Nacht auf dem Manapouri Possum Park. Ein kleiner familiengeführter Campingplatz mit originell eingerichteter Küche und Aufenthaltsraum.
Zu speisen gab es im Manapouri Motorhome, wo sie Wildburger und frisch gezapftes Bier reichen.
Vom Lake Manapouri aus hat man die Möglichkeit einen Ausflug in den Doubtful Sound zu unternehmen. Die Meerenge ist um einiges größer als der Milford Sound. Mit dem Schiff wird man zunächst zur Manapouri Hydro Station gebracht. Von dort geht es mit dem Bus weiter bis zum Power Projekt Shipping Dock, wo schließlich das Schiff in den Doubtful Sound ablegt. Die ganze Tour dauert mindestens acht Stunden und kostet mehrere hundert Dollar. Für diejenigen, denen der Milford Sound zu überlaufen ist, ist das sicher eine tolle Alternative. Die Touren werden noch nicht sehr lange angeboten und sind wesentlich weniger frequentiert.
Da wir aber bereits im Milford Sound unterwegs waren, entschieden wir uns dagegen.
Den nächsten Stopp legten wir bei McCracken’s Rest ein, nachdem wir wieder die Küste erreicht hatten.
Als nächstes lagen der Gemstone Beach und Monkey Island als kurze Stopps auf dem Weg nach Invercargill.
Die Stadt Invercargill im Süden der Südinsel bot uns relativ wenig Sehenswertes, so dass wir lediglich “Henry”, dem über 110 Jahre alten Tuatara, einen Besuch abstatteten. Bei “Henry” handelt sich um die älteste in Gefangenschaft lebende Tuatara der Welt.
Das “lebende Fossil”, die Brückenechse, wie sie auf Deutsch genannt wird, hat gegenüber ihren Artverwandten die Eigenschaft, sich auch bei kälteren Temperaturen bewegen zu können.
Dem Tuatara wird nachgesagt, dass er ein drittes Auge habe. Bei diesem “Scheitelauge”, handelt es sich um ein “Auge” unter der Haut des Reptils, welches vermutlich der Fähigkeit Hell und Dunkel zu sehen dient.
Neben “Henry” beherbergt das Southland Museum & Art Gallery sehenswerte Ausstellungen. Wir fuhren jedoch nach dem Besuch direkt weiter zum Wahrzeichen der Stadt, dem Wasserturm.
Weiter ging es für uns in den Hafen von Invercargill, nach Bluff. Gerade als wir auf dem Bluff Hill standen, zog eine dicke Hagelfront über uns hinweg und machte einen Ausblick in den Hafen nahezu unmöglich! Der Sturm war so start, dass wir uns festhalten mussten!
Das eigentliche Ziel in Bluff war jedoch der Stirling Point.
Das neuseeländische Wetter bescherte uns mit dem Wechsel von Regen und Sonnenschein einen wunderschönen Regenbogen direkt am Stirling Point.
Der Stirling Point wird landläufig als südlichster Punkt der Südinsel Neuseelands bezeichnet. Es handelt sich dabei allerdings NICHT um den südlichsten Punkt!
Aber da wir bereits beim nördlichsten Punkt der Nordinsel eine kleine Ausnahme gemacht hatten, wollten wir beim südlichsten Punkt natürlich nichts versäumen. Dazu aber später mehr…
Nach einer stürmischen und kalten Nacht auf einem Parkplatz in Fortrose, fuhren wir am Morgen des 17.10.2017 weiter bis zum Waipapa Point Lighthouse.
Am Strand wurden wir sogar von zwei neuseeländischen Seelöwen begrüßt.
Das stürmische Wetter hat sogar den Bäumen eine wilde “Sturmfrisur” aufgezwängt.
Nach dem Besuch dieses wunderschönen Ortes, fuhren wir über die Otara-Haldane Road weiter die Küste entlang. Den Friedhof nahe des Leuchtturms, konnten wir nicht besuchen, da er wegen des “Lambing” geschlossen war. Da wir gerade in der Ablammsaison durch Neusseeland reisten, waren des Öfteren Wege geschlossen. So hatten wir auch von der Schließung unseres nächsten Ziels gelesen. Aber wir wollten es trotzdem versuchen und hatten sogar großes Glück!
Unser nächstes Ziel sollte nämlich der echte südlichste Punkt der Südinsel sein: der Slope Point. Der Weg zum Slope Point führt jedoch über ein privates Farmgelände und war einige Tage zuvor wegen der Geburt der Lämmer geschlossen worden. An diesem Tag hatten wir aber Glück und die Lämmer waren auf einer anderen Weide untergebracht.
Wenn man nur noch knapp 4.800 Kilometer vom Südpol entfernt ist, kribbelt es schon etwas… So eine Reise in die Antarktis wäre doch auch mal was…