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Neuseeland – Südinsel Teil X

Vom Lake Pukaki zum Aoraki – Mount Cook – und Tasman-Gletscher

Nach dem Besuch in der für uns coolsten Stadt Neuseelands, führte unsere Reise weiter bis zum Lake Pukaki in der Nähe des Mount Cook.

Auf dem Lake Pukaki Overnight Campervan Carpark ließen wir uns für den ersten Nachmittag nieder. Ein unglaublicher Platz mit einem absolut unglaublichen Ausblick.

Unser Campervan vor dem über 3.700 Meter hohen Aoraki – Mount Cook.

Die Übernachtungen auf dem Parkplatz sind gratis und es gibt sogar zwei Plumpsklos. Diese sind allerdings etwas schwer zu finden, denn sie befinden sich in einem kleinen Wald nahe des Platzes.

 

Nur ein paar Schritte von unserem Camper entfernt, erreichten wir den Lake Pukaki mit Blick auf die Südalpen.

 

Unser Blick während der Zubereitung unseres Abendessens.
Dokumentation: ich schrieb jeden Abend der drei Monate die täglichen Erlebnisse in mein Tagebuch.

Am nächsten Morgen begann unser Tag bereits früh, denn wir wollten noch heute zum Aoraki – Mount Cook.

Immer der Mount Cook Road folgend kamen wir am Vormittag in Mount Cook Village an. Zunächst besuchten wir das fantastische Besucherzentrum des Department of Conversation – D.O.C. Das Besucherzentrum ist laut des “Lonely Planet” das beste in Neuseeland. Über zwei Etagen wird der Besucher über die Südalpen, Flora und Fauna und Wanderwege, rund um den Aoraki informiert. Die Ausstellungen sind modern installiert und teilweise sogar interaktiv. Dort liegt auch das Buch aus, in welchem alle verschollenen und verunglückten Bergwanderer des Aoraki Nationalparks aufgeführt sind. An mehreren Stellen wird vor den Naturgewalten und Gefahren des Parks gewarnt. Ein Gänsehautschauer lief mir über den Körper.

Wir erkundigten uns nach einer Wanderung in das Hooker-Valley, durch welches man besonders nah an den Aoraki herankommt. Der Ranger berichtete uns, dass es bis vor einer Stunde heftigste Regen-, und Sturmschauer gegeben habe. Gerade schien die Sonne hell am fast wolkenlosen Himmel. Man könne niemals das Wetter im Nationalpark vorhersagen und genau dieser Umstand berge die Gefahren in sich, die viele unterschätzen. Wir erklärten ihm, welche Ausrüstung wir mitnehmen wollten und er gab sein “Okay”.

Wir wählten die “lange” Version und wanderten bereits vom Besucherzentrum aus los. Eine andere Möglichkeit ist es, bis zur Wyn Irwin Hutt zu fahren und von dort aus loszulaufen.

Der erste Teil der Wanderung bis zum Wohnwagenpark des White Horse Hill bestand aus einer ebenen, tundraähnlichen Landschaft. Der starke Wind hatte sich, anders als der Regen, leider nicht verzogen und pfiff uns um die Ohren.

Blick vom Hooker Valley Track Richtung des Lake Pukaki.

Beim Wohnwagenpark stiegen wir in den Hauptteil des Tracks ein, der uns durch sich stetig wechselnden Landschaften führte.

Der Fluss des Mueller Lake.
Über insgesamt drei Swingbridges wanderten wir auf unserem Weg.

 

Auf dem Hinweg bis zum Hooker Lake lag der Aoraki in dichten Wolken.

Nach zwei Stunden kamen wir am Hooker Lake an. Ein phänomenaler Ausblick lag vor uns.

Der Hooker Lake gespikt mit riesigen Eisschollen.

Wir hatten beide noch nie treibende Eisschollen gesehen und waren fasziniert. Dazu kam der Blick auf den Aoraki – Mount Cook – dessen volle Pracht immer wieder für eine kurze Zeit von den Wolken freigegeben wurde. Fast wirkte es, als wollte der mächtige Berg seine Privatsphäre wahren und hüllte sich deswegen immer wieder mit dicken, weißen Wolken ein.

 

 

Eiskalt wehte uns der Wind um die Ohren. Aber wir waren bestens ausgerüstet.
Die Spitze des Aoraki – Mount Cook.
Die Sonne nagte an den riesigen Eisschollen und brachte sie zum schmelzen.

 

Nach einem stärkenden Snack am Ufer des Hooker Lake traten wir den Rückweg an.

Durch das wechselnde Wetter und die Temeraturschwankungen hatte ich auf dem Rückweg leider starke Probleme mit meinem Kreislauf. Nach jeder Menge Wasser und ein paar Süßigkeiten hatte ich mich aber zum Glück wieder aufgerappelt. Trotz der recht kurzen und weniger anstrengenden Wanderung sollte man immer auf seinen Gesundheitszustand achten und vor allem das Wetter nicht unterschätzen. Mal schien die Sonne und es wurde warm und eine Minute später regnete es und ein kalter Wind zog auf.

 

Der Blick zurück: die Wolken gaben den Aoraki frei.
Teilweise führte uns der Weg über Stege, durch welche die Flora geschützt wurde.

Nach insgesamt vier Stunden kamen wir wieder am Besucherzentrum an. Das Wetter hatte sich etwas stabilisiert und die Sonne zeigte sich jetzt immer öfter.

Mein neu entwickelter Faible für Gletscher verlangte anschließend einen Besuch des größten seiner Sorte in Neuseeland: des Tasman-Gletschers.

Nach ca. 500 Stufen gelangt man schließlich auf ein Plateau von welchem aus man sowohl die Zunge des Gletschers, als auch den Tasman Lake sehen kann. Da wir das vorher nicht wussten, waren wir bei unserem ersten Blick total begeistert!

Linksseitig befindet sich die Gletscherzunge, die sich durch Gesteinsabrieb mittlerweile eine schwarze Farbe angenommen hat.

Die unwirkliche Farbe des Tasman Lake leuchtete in der Sonne und wirkte durch das gelöste Gletschermehl wie bläuliche Milch.

Der Tasman Gletscher war einst noch viel gewaltiger und erstreckte sich weit ins Tal. Nach dem der Gletscher schmolz, füllte sich der See mit Gletscherwasser. Rechts und links verblieb der Gesteinsabrieb, durch den sich der Gletscher vor hunderten von Jahren seinen Weg gebahnt hatte.

Zu verlockend war der durch den Schmelzvorgang entstandene “Damm”. Würde man ihm immer weiter folgen, führte er einen schließlich zum Gletscher. Die Entfernung schien auf den ersten Blick nicht besonders groß, jedoch irrte ich mich da gewaltig! Mich sieht man auf dem vorstehenden Bild links unten in der Ecke. Betrachtet man die Größenverhältnisse, kann man nur erahnen wie weit es bis zur Gletscherzunge ist… Es kribbelte zwar, aber ich entschied mich natürlich gegen eine Wanderung.

Blick ins Tal, in welches der Gletscher ehemals reichte.

Kurz vor Sonnenuntergang fuhren wir zurück zum Lake Pukaki Campervan Parkplatz und übernachteten eine weitere Nacht auf diesem wunderschönen Platz.

Auf dem Weg eröffneten sich immer wieder grandiose Ausblicke auf den surreal wirkenden See.

 

 

Der Aoraki gab an diesem Abend seine Privatsphäre auf und zeigte sich in voller Schönheit.

 

An diesem Abend durften wir Zeugen eines besonders schönen Sonnenunterganges werden. Langsam füllte sich der Parkplatz mit Fotografen, die eilig ihre Kameras aufbauten.

 

 

 

 

 

Wie flüssiges Gold glänzten die Wolken am Himmel!

 

 

Ein absolut beeindruckender Tag lag hinter uns und brachte einen tiefen Schlaf…

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