Roadtrip von Deutschland über die Niederlande nach Frankreich
Nach unserem Roadtrip durch den Westen der USA im Jahr 2015, war unsere Begeisterung für den “mobilen” Urlaub geweckt. Deswegen entschieden wir uns im Sommer 2016 direkt für den nächsten Urlaub auf vier Rädern. Diesmal nahmen wir aber keinen Mietwagen, sondern starteten von der Haustür aus mit unserem Volvo V70. Der Gute ist mittlerweile 15 Jahre alt und trägt schon die ein oder andere “Falte”, bringt uns aber bis heute sicher an jedes Ziel.
Hoi Amsterdam!
Unser erstes Ziel am 21.08.2016 war die niederländische Hauptstadt Amsterdam. Im Citiez Hotel Amsterdam, kamen wir für zwei Tage und stolze 130 Euro unter. Wir wollten uns zu Beginn der Reise nicht festlegen und einfach mal “drauflosfahren”. Allerdings gestaltete sich das bei der gesamten Hotelsuche in den Niederlanden etwas schwierig. Es war Spätsommer, das Wetter war super und wir fuhren die “Hotspots” an.
Im Citiez wurden wir freundlich empfangen. Dem Namen des Hotels entsprechend, trugen die Zimmer Städtenamen und alle Wände waren mit Postern und Bildern von Skylines unterschiedlicher Städte geschmückt. Beim Betreten unseres Zimmers fiel uns auf, dass der “Vormieter” wohl gerade erst fluchtartig das Zimmer verlassen haben musste. Handtücher und Bettlaken lagen zusammengeknüllt am Boden. Aufgrund dieses kleinen Fauxpas bekamen wir sofort ein gratis Zimmer-Upgrade. Wer längere Zeit im Citiez absteigt, sollte sich ohnehin für ein größeres Zimmer entscheiden, denn in den normalen Zimmern, kann man sich zu zweit kaum bewegen. Das reichhaltige, wirklich leckere Frühstück gab es für 10 Euro extra.
Vom Citiez gelangten wir mit der Straßenbahn innerhalb von 20 Minuten in die Innenstadt von Amsterdam.
Wir kamen nicht umhin, uns von dem entspannten Flair in der Stadt anstecken zu lassen. Die Straßencafés luden zu einem leckeren Kaffee ein, hier und da duftete es nach den typisch niederländischen Friet Speciaal. Da ich ein absoluter Pommes-Fan bin, mussten wir natürlich Vlaams Friteshuis besuchen! Bei den 20 verschiedenen Mayonnaisen entschieden wir uns für die Chili- und die Grüner Pfeffer-Mayo.
Im gegenüberliegenden Café Havelaar durften wir unsere Pommes an einem gemütlichen Plätzchen verdrücken und dazu ein kühles Bierchen schlürfen. Zum Nachtisch gab es noch einen Pfannkuchen mit Nutella. Das Café ist sehr zu empfehlen!
Weiter führte uns die Stadterkundungstour…
…zur Oude Kerk, der ältesten Kirche von Amsterdam, welche von Bordellen umgeben ist…
…zur zwischen Prinsengracht und Keizersgracht liegenden Westerkerk…
… und durch jede Menge kleiner wunderschöner Gassen.
Die kleinen Parks in der Stadt luden zum Verweilen ein. Mit etwas Glück konnte man sogar einige Tiere beobachten.
Vorbei am Bahnhof, gelangten wir über die Mr.-J.-J.-van-der-Veldebrug-Brücke zum NEMO-Wissenschaftsmuseum. Das 1997 erbaute Museum befindet sich auf den Fundamenten eines Tunnels und wurde in Form eines Schiffes erbaut. Wir folgten der abgeschrägten Seite des “Schiffes” und gelangten über eine Treppe auf das Dach des Museums. Von dort hat man eine schöne Übersicht über den Hafen und kann über Teile der Stadt blicken. Leider war es an diesem Tag sehr regnerisch und dementsprechend konnten wir nicht sehr weit schauen.
Bei Einsetzen der Dämmerung gingen in der gesamten Stadt die Straßenlaternen an und tauchten die Gebäude und die Grachten in ein warmes Licht.
Zwei wunderschöne Tage in Amsterdam neigten sich dem Ende zu und unser Schwede wartete bereits auf die nächste Fahrt.
Delft
Wie eingangs erwähnt, war die Hotelsuche so spontan nicht gerade einfach, denn so ziemlich überall waren die Zimmer bereits ausgebucht. Bei unserer Suche stießen wir dann auf ein kleines Hotel in Delft. Das Hotel De Emauspoort liegt gegenüber der Nieuwe Kerk, gerade einmal 3 Minuten vom Marktplatz entfernt. Im Hotel wurden wir sehr herzlich empfangen und die Dame von der Rezeption bot uns auf Nachfrage direkt Informationen über Restaurants, sehenswerte Plätze und Bahnverbindungen nach Scheveningen an. Im kleinen Innenhof des Hotels kann man bei gutem Wetter frühstücken und bereits die ersten Sonnenstrahlen bei einem Kaffee genießen. Kostenpunkt: 215 Euro für zwei Übernachtungen.
Zu beachten ist an dieser Stelle, dass man als Tourist nicht ohne Genehmigung in die Innenstadt von Delft hineinfahren darf. Die Einfahrten sind, laut einem Schild am Anfang der Innenstadt, videoüberwacht. Sollte man die Stadt ohne Genehmigung befahren, muss man ein Ordnungsgeld löhnen.
Delft ist nicht nur eine wunderschöne kleine Stadt, sie hat auch viel zu bieten. Am Abend waren in den Straßen um den Marktplatz herum mehrere Bühnen aufgebaut, auf denen Künstler musizierten. Viele junge Menschen waren draußen unterwegs und feierten ausgelassen. Wir hatten gar keine andere Chance als mitzufeiern und uns von der guten Laune anstecken zu lassen.
Darüber hinaus ist Delft natürlich für das blauweiße Delfter Porzellan bekannt.
Auf dem Platz “Doelenplein” aßen wir an den zwei Abenden, die wir in Delft verbrachten. Der Platz ist geschmückt mit Windlichtern, bunten Tischen und Stühlen und einer menschengroßen Stehlampe. Alles in allem ein sehr gemütlicher Platz. Gegessen haben wir zweimal bei “GRK&ZO“, ein griechisches Restaurant mit sehr gutem Essen.
Als es bereits dunkel war, machten wir noch einen Spaziergang durch die Gassen von Delft. Zunächst dachten wir, wir hätten plötzlich einen Knick in der Optik, aber ein Eintrag bei “Wikipedia” brachte Gewissheit. Der Kirchturm der Oude Kerk ist wirklich so schief! Der Turm hat sich im weichen Untergrund fast zwei Meter geneigt!
Am letzten Tag besuchten wir zum Abschluss den Delfter Markt. Dieser wird immer Donnerstags zwischen der Nieuwe Kerk und dem Marktplatz aufgebaut. Am Marktplatz bekommt man so ziemlich alles was das Herz begehrt, von Kleidung bis zu Lebensmitteln. In der Hippolytusbuurt ist darüber hinaus ein Antiquitätenmarkt aufgebaut. Einige Minuten vom Marktplatz entfernt befindet sich donnerstags auch der Blumenmarkt auf dem Brabantse Turfmarkt. Viele Blumenhändler kommen in die Stadt und verkaufen dort farbenfrohe Tulpen, Rosen…
Wir haben diese Gelegenheit genutzt und uns mit holländischem Gouda eingedeckt. Bei einer solch großen Auswahl, fällt es schwer sich zu entscheiden. Am Ende kauften wir insgesamt vier Laiber. Gouda mit Chili, Basilikum und Natur. Die Laiber waren aber nicht nur für uns, denn nach einem Abstecher nach Scheveningen, führte uns unser Weg weiter Richtung Frankreich, wo wir Familie und Freunde besuchten.
Scheveningen
Von Delft aus unternahmen wir einen Auflug nach Scheveningen. Mit der Bahn waren wir innerhalb von 45 Minuten in der Nähe des Strandes angekommen. Es war ein wunderschöner Tag und so verbrachten wir die gesamte Zeit am Strand und schlenderten zwischendurch mal die Promenade auf und ab. Für ein Sonnenbad und eine Abkühlung in der Nordsee, ist Scheveningen wirklich wunderschön. Die Restaurants, die den Strand säumen, sind allerdings ziemlich teuer und im Sommer soll es dort, laut der Empfangsdame unseres Hotels, sehr überlaufen sein.
Kinderdijk
Nachdem wir Delft und Scheveningen verließen, ging es für uns weiter Richtung Frankreich. In Kinderdijk, ca. 15 Kilometer südöstlich von Rotterdam, legten wir eine Pause ein und besuchten die zahlreichen Windmühlen. Für ein paar Euro fuhren wir sogar mit einem Boot durch den Kanal, der zwischen den Windmühlen hindurch führt.