Skandinavien-Roadtrip – Zurück in Schweden Teil III

Entdeckungstour durch das Naturreservat Halleberg und Hunneberg

Unser ersten Ziel am 18.06.2018 war der Halleberg, wo wir vom nördlichsten Parkplatz im Reservat bis zum Predigstolen wanderten.

Die Informationen vor Ort waren eher dürftig, so dass wir nicht wussten, was uns beim Predigstolen erwarten würde.

Der Weg führte uns durch einen Urwald, der sogar ein bisschen gruselig anmutete.

Die Bäume wogen so im Wind, dass von Zeit zu Zeit ein lautes Knarzen die Stille durchbrach.

 

 

 

Den Predigstolen erreichten wir nach knapp zwei Kilometern. Vor Ort war kein Schild aufgestellt, so dass wir uns zunächst gar nicht sicher waren, ob wir am Ziel standen.

Nach einem Blick von der Steinkanzel waren wir uns dann aber sicher. Vom Rand der Felsen konnten wir über einen großen Teil des Vänern, den größten See Schwedens, blicken.

Auf dem Rückweg fielen uns einige gespenstische Bäume auf, die wir auf dem Hinweg gar übersehen hatten.

Seht Ihr auch das Gesicht des Mannes mit dem wallenden Haar…?

Bevor wir wieder unseren Camper erreichten, entdeckte ich frischen Bärlauch am Wegesrand. Ich pflückte einige Blätter, die es am Abend gemischt mit Quark und Gewürzen zum Fisch gab.

Die Nacht verbrachten wir wild auf einem Parkplatz am Hunneberg. Eine Rangerin im Nationalparkzentrum hatte uns den Platz direkt am See empfohlen.

Noch immer auf der Suche nach Elchen, entschlossen Jens und ich uns zu einer Nachtwanderung. Wir brachen zur Dämmerung, also gegen 22:00 Uhr, auf und wollten einmal um den größten See des Reservates laufen. Wir hofften natürlich vor allem auf eine Begegnung mit dem großen Einzelgänger.

 

Der Weg führte uns, immer dicht am See, über einen schmalen Pfad in den Wald hinein. Überall auf dem Boden sprangen kleine Frösche umher, über die wir große Schritte machten, um sie nicht zu zertreten.

 

 

Auf einer Lichtung entdeckten wir plötzlich auf der anderen Uferseite einige braune Gestalten. Ein Blick durch das Fernglas verriet uns: Rehe. Insgesamt sechs Rehe mit Kitzen.

 

 

Es wurde dunkler und dunkler und nach zwei Stunden sahen wir kaum noch die eigene Hand vor Augen. Immer wieder raschelte es im Gebüsch neben uns und wir blieben still stehen. Einmal hätte uns fast ein Reh über den Haufen gerannt, das von rechts unseren Weg kreuzte. Leider blieben wir auch an diesem Abend “elchlos”.

Am nächsten Morgen fuhren wir nicht den direkten Weg aus dem Park heraus, sondern folgten der Straße durch das Reservat. Unsere Augen waren fortwährend an den umliegenden Wald geheftet, auf der Suche nach einem etwa zwei Meter hohen und bis zu 600 Kilo schweren Hirsch.

Plötzlich ein Schrei meiner Mutter: “Da ist ein Elch! Da liegt einer im Gras!”. Mein Vater stoppte, wir rannten zum Fenster. Und tatsächlich, da lag ein Elch im Gras!

Der noch junge Elch ließ uns keine Sekunde aus den Augen. Er stand auf, blicke zu uns und trottete nach ca. fünf Minuten auf und davon.

 

Foto von Wolfgang Winkler.

Wir waren begeistert! Da hatten wir nur noch wenige Minuten im “elchreichsten Wald Schwedens” und sahen tatsächlich noch einen Elch. Bis dato glaubten wir schon, Elche seien eine Erfindung der Skandinavier, um Touristen anzulocken… 😉

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