Ein fantastischer Tag in Ubud Teil I

Von Ritualen und Poopoo

Wenn wir die Stunden rechnen, die wir uns in Ubud befinden, dann scheint das schier unglaublich. Die Spiritualität der Stadt ist bereits nach kurzer Zeit auf uns übergegangen und lässt uns glauben, wir würden uns schon seit Wochen in Ubud befinden.

Die letzten beiden Tage sind so wunderbar gewesen, dass es schwer fällt, die Erlebnisse in Worten wiederzugeben. Ich versuche es trotzdem und denke einige der folgenden Bilder sprechen ihre eigene Sprache…

Am 13.8.2017 verabredeten wir uns vormittags mit dem Sohn unserer Gästehausfamilie. Wayan holte uns gegen 09:30 Uhr ab und führte uns im Laufe des Tages zu den beeindruckendsten Orten der Stadt.

Unser erstes Ziel waren die Reisterrassen von Ubud, die Tegallalang.

 

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Es gibt einen Track durch die Reisterrassen, für welchen man durchaus ein wenig Kondition benötigt. Der Eintritt ist frei, jedoch stehen auf dem Weg mehrere Farmer, die um eine Spende bitten. Also am besten immer etwas Kleingeld dabei haben.

Nach der Rückkehr zum Startpunkt kamen wir noch einmal ins Schwitzen, denn wir konnten Wayan nicht finden. Nach gut 15 Minuten haben wir ihn aber glücklicherweise wiedergefunden. Zunächst jedoch waren wir ziemlich ratlos, denn Handyempfang haben wir auf Bali keinen…

Unser nächstes Ziel war der hinduistische Wassertempel Pura Tirta Empul. Für die Balinesen entspringt der Quelle, welche sich im Tempel befindet, heiliges Wasser. Tirta Empul bedeutet auf balinesisch “heilige Quelle”.

Hindus aus der ganzen Welt pilgern zum Tirta Empul um mit einem Ritual ihrem Gott Dankbarkeit zu zollen.

Der Eintritt kostet 15.000 Rupiah (ca. 1 Euro) pro Person.

Im Tempel lernten wir Butu kennen. Butu ist ein waschechter Balinese, welcher seinen langweiligen Job als “Buinessmanager” aufgab, um für einen Appel und ein Ei im Tempel den Menschen den Rechten Weg zu zeigen. Er erklärte uns, dass wir gerne beim Hinduritual teilnehmen könnten und ohne lange zu überlegen stimmten wir zu. Dazu bekleideten wir uns mit einem Sarong und Badekleidung.

Der Tempel besteht aus drei Becken, in welchen sich insgesamt 30 Wasserspeier befinden. Nach einer kurzen Meditationsphase bringt man seinem Gott ein Geschenk dar. Wir legten aus Bambus gefaltete Körbchen mit Blüten, Keksen und einem Silberstück auf einen Altar und zündeten ein Räucherstäbchen an. Dann tritt man für das Ritual vor den Speier, faltet die Hände und stimmt ein dreimaliges “Om” an. Danach wäscht man sich dreimal das Gesicht und spült sich dreimal den Mund aus. Am letzten Speier, dem “Tirta Empul” trinkt man zudem sieben Schlucke aus der heiligen Quelle. Während man vor den Speier tritt und die Hände faltet, kann man gegenüber seinem Gott Wünsche äußern.

Nach dem Ritual bedankt man sich während einer weiteren Meditation bei seinem Gott, dem Gott der Sonne und des Wassers.

Für die Hindus ist es völlig natürlich, dass wir unserem Gott danken und gegenüber unserem Gott unsere Wünsche äußern. Sie zwingen uns in keinem Moment ihren Glauben oder ihren Gott auf.

 

 

Für Jens und mich war diese Erfahrung völlig unterschiedlich. Aber wir beide möchten sie in keinem Fall missen. Es war ein unglaubliches Gefühl mit all diesen freundlichen und lebensfrohen Menschen im kalten Wasser zu stehen und dieses Ritual zu vollziehen. Wir trafen dort Babies, alte Menschen, welche Hilfe benötigten um in das Wasser zu gelangen, Jugendliche und Erwachsene.

Im Anschluss besichtigten wir Tirta Empul, die heilige Quelle.

 

Wir konnten tatsächlich beobachten, wie das Wasser aus dem Boden heraussprudelte!

 

 

Das nächste Ziel an diesem Tag war die Kaffeeplantage Satria. Wayan zeigte uns zahlreiche Pflanzenarten und eine freundliche Dame erklärte uns den gesamten Prozess der Entstehung von der Ernte bis zum fertigen Kaffeepulver. Zu unserer Überraschung erfuhren wir, dass auf Bali der Luwak beheimatet ist. Dabei handelt es sich um ein Tier, welches sich nur die besten Bohnen der Kaffeepflanze für seine Nahrung aussucht. Er scheidet anschließend die wertvollen Bohnen aus und zurück bleibt das teuerste Poopoo der Welt: Luwak-Kaffee oder auch “Cat Poo Chino”. 😀

 

 

Kakao
Ananas
Bali-Kaffee
Luwak

 

Luwak-Poopoo
Männlicher und weiblicher Bali-Kaffee
Luwak-Kaffee

 

 

 

 

 

Zunächst werden die Bohnen in männliche und weibliche Bohnen unterteilt und über Feuer geröstet. Danach werden sie in einem steinernen Gefäß zermahlen. Heraus kommt Bali-Kaffee welcher nicht gefiltert, sondern mit heißem Wasser aufgebrüht wird.

Beim anschließenden Kaffee- und Teetasting hatten wir einen fantastischen Ausblick.

 

 

Luwak-Kaffee

Der Eintritt sowie das Tasting sind kostenlos. Lediglich der Luwak-Kaffee kostet pro Tasse 50.000 Rupiah.

Als letztes Ziel an diesem Tag fuhren wir zum Tempel Gunung Kawi. Ein riesiger Tempel mit eindrucksvollen Steinformationen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Abend gab es ein leckeres balinesisches Abendessen vom Grill bei “Ju” und einen “Young Coconut”, einen alkoholfreien Cocktail mit frischer Kokosnuss.

 

 

Diesen wundervollen Tag in Ubud beendeten wir etwas früher, da um 02:00 Uhr die Nacht für uns zu Ende sein würde…

 

4 Gedanken zu „Ein fantastischer Tag in Ubud Teil I

  1. Hallo ihr Beiden, das sind wunderbare Einblicke in eine andere Welt. Vielen Dank dafür. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Weiterhin alles Gute und ganz viel Spaß. Hab euch lieb. Mom

    1. Salut ma chère belle-mère! 🙂 Vielen Dank für Deine Komplimente und lieben Wünsche! Und bald geht’s auch weiter mit der Berichterstattung – versprochen! Haben Euch auch lieb! :-*

  2. Exotisch, fremd und spannender als alles, was ich bisher gelesen habe! Es ist immer was anderes, wenn man die Hauptdarsteller persönlich kennt…und die dann auch noch solch außergewöhnliche Geschichten erzählen! Die Menschen in Bali scheinen ja auch sehr gastfreundlich zu sein!! L. G. aus der Heimat und weiterhin spannende Erlebnisse

    1. Vielen Dank! Meine Frau beschreibt das auch wirklich toll! Bali ist auf jeden Fall landschaftlich fantastisch, kulturell hochinteressant und kulinarisch gerade für diejenigen, die es scharf mögen, eine Herausforderung! 🙂

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