Das Naturreservat Tisselkog
Ein Abstecher in die Bronzezeit
Da uns selbst im Glaskogen das Wetter nicht weiter hold schien, entschlossen wir uns am Morgen des 17.06.2018, südlicher, bis zum Tisselskog-Naturreservat zu fahren.
Auf dem Weg sahen wir sogar endlich den ersten und langersehnten Elch! Sogar eine Elchkuh mit einem Kalb. Leider suchten sie sofort das Weite, als wir am Straßenrand hielten.
Zufällig fanden wir im Naturreservat den Campingplatz Högsbyns Fritidscenter, wo wir einen schönen Stellplatz am See bekamen.
Andrea und Jan, die Besitzer des Campingplatzes, hießen uns herzlich willkommen und Andrea servierte uns in ihrem Brudfjällets Café fantastischen Hering mit Pellkartoffeln und Salat. Zum Nachtisch gab es einen leckeren Limonenkuchen mit Vanillesoße.
Von Andrea erhielten wir den Tipp, dass sich in der Nähe des Campingplatzes einige alte Felsmalereien befänden. Auf einer schönen Wanderung könne man diese Malereien, die dazu noch die größte Ansammlung von Felsmalereien in diesem Gebiet seien, betrachten.
Wolfgang, Jens und ich schnürten sofort die Wanderschuhe und stapften los Richtung Högsbyns hällristningsområde (Name der Felsmalereien).
Leider wurden wir direkt nach Aufbruch von einem gemeinen Regenschauer überrascht, der sich fast eine halbe Stunde ohne Unterlass über uns ergoss.
Bereits der Weg zu den Malereien war sehr sehenswert und führte vorbei an Schwedenhütten, knorrigen Bäumen und Bauernhöfen.
Einige Informationstafeln erklärten die Hintergründe der aus der Bronzezeit stammenden Felsmalereien.
Heute wird laut der Informationen vor Ort, davon ausgegangen, dass Menschen in der Bronzezeit diese Malereien vor allem aus religiösen Gründen auf die Felsen gemalt hatten. Viele Zeichnungen konnten jedoch bis heute nicht entschlüsselt werden.
Während der Wanderung durch das Reservat wurden wir immer wieder von Regenschauern und Gewittern überrascht.
Am Abend saßen wir bei einem Glas Wein in unserem Reisemobil, als sich uns plötzlich eine Show bot, die besser war als jedes Fernsehprogramm.
Zunächst sahen wir einen großen Hasen heranhoppeln, der sich immer wieder nervös umsah.
Dann tauchten direkt neben unserem Camper mehrere kleine Häschen auf, die neugierig schnüffelten und herumsprangen.
Aber als ob das nicht schon Show genug gewesen wäre, fing die Häsin plötzlich direkt neben unserem Fenster an, ihre Jungen zu säugen.
Wer braucht schon einen Fernseher wenn er die Natur haben kann?!
Am nächsten Morgen erhielten wir im Café ein tolles Frühstück von Andrea. Eine angenehme Abwechslung zum täglichen Decken, Abräumen und Abwaschen am Camper.
Frisch gestärkt flüchteten wir dann erneut vor dem schlechten Wetter, immer weiter Richtung Süden. Wir hatten im Reiseführer vom “elchreichsten Wald Schwedens” gelesen und da wir ja noch immer kein Foto des Waldriesen hatten, war das Naturreservat Halleberg und Hunneberg unser nächstes Ziel…