Die Flucht vor dem Regen
Ein Tag im Naturreservat Glaskogen
Lautes Prasseln weckte mich am Morgen des 14.06.2018. Ein unbekanntes Geräusch. Was konnte das bloß sein? Ich öffnete das Rollo und da sah ich es: der Himmel hatte alle Schleusen geöffnet. Es goss wie aus Eimern.
Leider war das Wetter so erbärmlich, dass wir beschlossen unsere Reise neu zu planen. Statt nach Bondhus, fuhren wir dann wieder Richtung Schweden. Dort sollte das Wetter wesentlich besser sein.
Der starke Regen hatte einige Straßen derart überschwemmt, dass wir Umwege über Nebenstraßen fahren mussten. Schon die Hauptstraßen in Norwegen kosten einem manchmal den letzten Nerv, aber nun auch noch Nebenstraßen…?! So kam es dann auch, dass wir uns zweimal mit anderen PKW verkeilt hatten. Aber mit einer gesunden Ladung Adrenalin und dem Manövriertalent unseres Fahrers Wolfgang, waren wir bald befreit und bereits kurz vor Schweden.
Das Wetter besserte sich ein wenig, aber dicke Regenwolken zogen immer noch über uns hinweg.
Unser erstes Ziel zurück in Schweden sollte das Glaskogen-Naturreservat sein. Dort buchten wir uns auf dem Campingplatz Lenungshammar direkt für zwei Tage ein.
Der Campingplatz liegt mitten im Naturreservat und ist umgeben von Wäldern und Seen. Die Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile befinden sich in einem Wäldchen, in dem die einzelnen Plätze durch Bäume voneinander getrennt sind.
Am nächsten Morgen brachen Wolfgang, Jens und ich früh zu einer Wanderung durch das Naturreservat auf. Wir folgten einige Kilometer einem ausgewiesenen Kultur- und Geologiepfad. Am Wegesrand wurden wir von Tafeln über die örtlichen Gegebenheiten informiert.
Wir verließen den Kultur- und Geologiepfad nach ca. 2,5 Kilometern und folgten einem Trampelpfad weiter in das Reservat hinein. Nach einigen Kilometern kamen wir an einem See an, der verborgen, mitten im Wald lag.
Unser Besuch an dem kleinen See wurde begleitet von hellem Vogelgezwitscher, bunten Libellen, Kaulquappen und Schmetterlingen.
Der Wegesrand war gesäumt von Walderdbeeren, die eine willkommene Erfrischung boten!
Nach mindestens 15 Kilometern durch das Reservat hatten wir vieles an diesem Tag gesehen. Leider war wieder kein Elch dabei, von welchem wir nur immer wieder Losung entdeckt hatten. Ob der Waldriese doch nur ein Mythos ist?