Papageientaucher, Lumme und Tordalk

Nachdem wir zeitig von der Ranch in Llangyong aufgebrochen waren, fuhren wir weiter Richtung Westen. Unser nächstes Ziel war Marloes, welches auf einer kleinen Halbinsel liegt.

In Marloes wollten wir unser Lager aufschlagen, um von dort mit einem Boot die Vogelinsel Skomer zu besuchen. Bereits auf dem Weg dorthin wurden wir jedoch überrascht!

Nach gut einer Stunde hatten wir das Lockley Lodge Visitor Centre erreicht, von wo aus die Bootstour angeboten wird. Leider mussten wir sogar eine Extrarunde mit dem Auto drehen, da wir keinerlei Bargeld dabei hatten und ohne dies die Parkgebühr nicht bezahlt werden konnte. Denn bei Parkgebühren sind die Waliser schon sehr eigen. Auf jedem noch so kleinen Parkplatz ist eine solche zu entrichten!

Zum Glück wurde uns in der Post in Marloes von einem sehr netten Herrn geholfen, bei dem wir Bargeld ausgezahlt bekamen. Im Gegenzug kauften wir eine seiner Marmeladen.

Für £12 p. P. startete die einstündige Bootstour Richtung Skomer Island.

 

 

Unser Kapitän Phil wusste einiges über die Region und die Tierwelt zu berichten.

Langsam nährten wir uns Skomer und die Anzahl der Vögel wurde immer größer und artenreicher.

Natürlich waren wir am allermeisten auf die “Puffins”, die Papageientaucher, gespannt. Denn die wollte ich schon immer einmal sehen!

 

Und da in der Ferne, war da nicht einer…?

Und tatsächlich! Nach einiger Zeit erspähten wir den ersten Papageientaucher.

Und auch noch eine Vielzahl anderer Seevögel konnten wir ausmachen.

In der Ferne konnten wir auf der Insel die Bruthöhlen der Papageientaucher erkennen. Wachsam beobachteten die Elternvögel das Geschehen.

Mutig traute sich ein Papageientaucher etwas näher an das Boot heran.

 

Irgendwann reichte es ihm dann aber doch…

 

 

 

Nach gut einer Stunde hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und waren überglücklich. Eine solch tolle Begegnung hat man nicht alle Tage…

Danach schlugen wir unser Lager auf dem West Hook Campground direkt am Meer auf.

Ein weitläufiger Campingplatz mit einfachen Toilettenanlagen, für £16 aber durchaus okay.

 

Da der Coast Path direkt am Campingplatz vorbeiführt, unternahmen wir am Abend noch eine kleine Wanderung zum Wooltrack Point.

 

 

 

 

Vorbei an wunderschönen Blumen und über weitläufige Weiden, erreichten wir schließlich die schroffen Klippen.

 

 

 

 

Durch das Fernglas schauend entdeckte ich plötzlich einen Streit zwischen einer Rabenkrähe und einem anderen großen Vogel. Lautes Gekreische, dann Fliehen der Rabenkrähe. Da musste etwas im Busch sein!

Zunächst musste ich mal genauer hinschauen, denn ich wusste nicht mit wem ich es hier zu tun hatte.

 

Bei näherer Betrachtung waren wir uns sicher: es musste sich um eine Kolonie Eissturmvögel handeln. Diese nisten an Steilküsten und verbringen sonst die meiste Zeit ihres Lebens auf dem offenen Meer.

Wir konnten froh sein, dass die Möwensturmvögel uns nicht als Bedrohung ansahen, denn wenn sie sich wehren müssen, speien sie Magenöl über ihre Angreifer. Ich denke, das wäre nicht besonders angenehm gewesen…

Nach Sonnenuntergang verabschiedeten wir uns dann in unser Zelt. Wales’ Nachttemperaturen sind im Mai noch recht knackig.

Am nächsten Tag sollte es dann wieder etwas mehr Kultur geben…